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Wissenschaftliche Arbeiten

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In den 1970er Jahren engagierte ich mich für - wie es damals hieß - "Frauenthemen" und getreu dem Motto "Grabe, wo Du stehst" begab ich mich in das Stadtarchiv Göttingen und suchte mir ein Thema für meine Examensarbeit im Fach Geschichte. Unter dem Titel "Zwischen Familie und Parlament" erschien das Ergebnis in zwei Auflagen.

Mit einer Abhandlung über die größte Gruppe der ersten Parlamentarierinnen, Sozialdemokratinnen im Weimarer Reichstag und Preußischen Landtag, wurde ich 1983 an der Georg-August-Universität Göttingen promoviert. Zeitzeugeninterviewsführten mich von Berlin, München über London, New York bis nach San Francisco.

Die Fragen von Jugendlichen, warum Menschen Menschen in KZs misshandelten, brachten mich zu Forschungen nach den Täterinnen und Tätern, zu den Nachwirkungen in den Familien und zur gesellschaftlichen und juristischen Auseinandersetzung nach der Befreiung 1945 und deren Auswirkungen bis heute. Diesem Informationsbedürfnis bin ich in der ersten Ausstellung zur Konzentrationslager-SS in einer Gedenkstätte, in der KZ-Gedenkstätte Neuengamme in Hamburg, nachgekommen.

2008 war ich verantwortlich für die Darstellung der SS im KZ Sachsenhausen in der neuen Überblicksausstellung „Ereignisse und Erinnerungen“ in Gedenkstätte und Museum Sachsenhausen. 2013 wirkte ich an der Neuerarbeitung der Ausstellung über die Zentrale aller Konzentrationslager, die Inspektion der Konzentrationslager in Oranienburg, im Auftrag der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten mit.

Auch über die Verfolgten habe ich geforscht, publiziert und Ausstellungen erarbeitet: So war ich sowohl in der KZ-Gedenkstätte Neuengamme als auch in der Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück bei der Erarbeitung der neuen Hauptausstellungen für die Darstellung des KZ-Zwangsarbeitseinsatzes und der Außenlager verantwortlich.

Derzeit beschäftigt mich eine Gruppe KZ-Häftlinge, der bislang in der Forschung kaum Beachtung geschenkt wurde: Am Beispiel Ravensbrück stehen diejenigen im Fokus, die von der SS zur Arbeit als Ärztinnen und Krankenschwestern gezwungen wurden, unter schwierigsten Bedingungen Häftlinge versorgen, um ihre Arbeitsfähigkeit wiederherzustellen. Andererseits sahen sie sich mit den Erwartungen ihrer Mithäftlinge konfrontiert, die auf Hilfe zum Überleben hofften.

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Gutachtertätigkeit

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Sowohl für Sozialgerichte als auch für Preisgerichte bin ich tätig. Aus Datenschutzgründen kann ich keine weiteren Angaben machen. Bitte nehmen Sie mit mir persönlich Kontakt auf.

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Gedenkpolitik vor Ort

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Die menschenverachtende Politik des Nationalsozialismus mit ihren unendlichen Menschenrechtsverletzungen kann als zentrale Negativreferenz eines gemeinsamen europäischen Gedächtnisses bezeichnet werden. Bürgerschaftliches Engagement benötigt hier professionelle Unterstützung, um Gedenkorte zu gestalten und in den Alltag zu integrieren.

Für das Gedenkstättenportal der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas in Berlin leistete ich die Recherchen zu Gedenkstätten in Frankreich, den Benelux-Ländern, in Skandinavien, Bulgarien und Kroatien.

Für die Initiative Stolpersteine in Berlin des Aktiven Museums e.V. erarbeitete ich die Biografien von Frauen und Männern, für die im Bezirk Schöneberg Stolpersteine verlegt wurden.

Links zu diesem Thema:

   Gedenkkultur Dessau/Rosslau

   Konzentrationslager Husum-Schwesing

   Geschichte im Landkreis Verden

   Gedenkstättenportal zu Orten der Erinnerung in Europa

   Portal zu den Stolpersteinen in Berlin

   GeDenkOrt Charité - Wissenschaft in Verantwortung

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Tagungen

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Nach einer langen Beschäftigung mit der politischen Emigration wendete ich mich Anfang der 1990er der Verfolgung und dem Widerstand gegen den Nationalsozialismus und dem Alltag im Deutschen Reich unter der Geschlechterperspektive zu. Angeregt durch die Auseinandersetzungen nach dem Ende der DDR beschäftigte ich mich auch mit dem dortigen politischen Widerstand. Die Forschungsergebnisse flossen in wissenschaftliche Publikationen, Tagungen und Ausstellungen in Gedenkstätten und Forschungseinrichtungen ein.

Zum 27. Januar 2009 leitete ich auf der Internationalen Konferenz über "Perpetrator Research in a Global Context" (Täterforschung im globalen Kontext) einen Workshop zum Thema "Bildung und Lernerfolge" über Täter in verschiedenen europäischen Ländern.

2011 organisierte ich in der Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück die 7. Europäische Sommer-Universität Ravensbrück zum Thema „Geschlecht und Rasse in der NS-Medizin“ mit 120 Teilnehmer/innen aus Deutschland, Großbritannien, Österreich und Polen. Hierzu finden Sie einen ausführlichen Bericht unter www.ravensbrueck.de .

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Buchprojekte

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Seit den 1980er Jahren beschäftigen mich die Auswirkungen der gesellschaftlichen Umbrüche des vorigen Jahrhunderts im Leben der Menschen. So entstand die Biografie der Sexualreformerin Helene Stöcker und in Zusammenarbeit mit der Juristin Sabine Berghahn die Lebenserinnerungen der Berliner Rechtsanwältin Erna Proskauer, die als Jüdin 1933 aus Berlin nach Palästina geflüchtet und 1958 als Anwältin für Wiedergutmachungsrecht zurückgekehrt war.

Im Sommer 2013 nahm ich die Spuren der Ravensbrücker Häftlingsärztin Else Court auf, über die in Erinnerungsberichten extrem unterschiedliche Urteile gefällt wurden. Für mich war das ein Auftrag ihrer Cousine Lucinde Sternberg-Worringer, die mir bereits in den frühen 1980er Jahren von ihr erzählte. Briefe aus dem KZ und nach der Befreiung, Personenstandsunterlagen und neu aufgefundene Erinnerungen führten zu einer biografischen Skizze, die 2014 erschien.

Zur Zeit bearbeite ich zusammen mit Ramona Saavedra Santis die Dokumentation zur medizinischen Versorgung durch Häftlinge im KZ Ravensbrück.

Ergebnisse bisheriger Projekte - u.a. SPD-Frauenpolitik im Kaiserreich und in der Weimarer Republik, Linksintellektuelle in der Weimarer Republik, KZ-Geschichte, Verfolgung und Widerstand im Nationalsozialismus - entnehmen Sie bitte meinem Publikationsverzeichnis.